Filmfestival der Generationen-Filminfo

FÜR IMMER DEIN
Der Bau eines Eigenheims aus Liebe und Fürsorge
REGIE
MICHAEL MCGOWAN
Kanada 2013
98 Minuten
mit James Cromwell, Geneviève Bujold, Rick Roberts, Julie Stewart, George R. Robertson, Barbara Gordon

Craig und Irene Morrison, beide über 80 Jahre alt, sind seit über sechs Jahrzehnten glücklich verheiratet. Sie haben sieben Kinder großgezogen und eine Farm im ländlichen Ontario bewirtschaftet, die sie bis heute noch führen. Doch als Craig bemerkt, dass Irenes geistige und körperliche Beschwerden zunehmen und ihre »Glückssträhne« enden könnte, beschließt er, in Eigenregie ein kleines, bedarfsgerechtes Häuschen auf deren Grundstück zu bauen. Er will seiner Frau damit ein letztes großes Geschenk machen und sieht in diesem ehrgeizigen Plan seine ganze Lebensaufgabe. Allerdings hat er nicht mit den Widrigkeiten der Bauaufsichtsbehörde gerechnet und auch nicht mit dem Unverständnis seiner Kinder, die sich für ihre Mutter eine konventionelle Pflege wünschen.
Ein berührender Liebesfilm über zwei Menschen, die auch im Alter das Recht auf Selbstbestimmung einfordern.

 

 

 

HINTER DEN WOLKEN
Trauern oder Lieben – oder geht beides?
REGIE
CECILIA VERHEYDEN
Belgien 2016
109 Minuten
mit Chris Lomme, Jo De Meyere, Charlotte De Bruyne

Nach einem halben Jahrhundert treffen sich die Lebenslinien zweier verwitweter Menschen wieder. Ausgerechnet auf der Beerdigung von Emmas Ehemann taucht ihre Jugendliebe Gerard auf. Schnell kommen sie sich näher und entdecken ihre alten Gefühle füreinander. So gesellt sich neben die Trauer zunehmend die Lust auf das Neue und Romantische. Das irritiert nicht nur Emma. Auch Tochter Jacky und Enkelin Evelien reagieren mit Unverständnis. Dadurch gerät auch der charmante und gefühlvolle Gerard ins Wanken, denn er will Emma nicht ein zweites Mal verlieren. Am Ende müssen alle drei Generationen erkennen, dass sich die Liebe nicht planen lässt. Und was haben die beiden älteren Jungverliebten schon zu verlieren, außer Zeit?
Ein warmherziger Film mit zwei wunderbaren Hauptdarstellern und zugleich eine humorvolle Hommage an die Liebe in jedem Alter.

 

 

 

ICH, DANIEL BLAKE
Vom Kampf des »kleinen Mannes« um Sozialhilfe
REGIE
KEN LOACH
Großbritannien 2016
101 Minuten
mit Dave Johns, Hayley Squires, Dylan McKiernan, Sharon Percy

Daniel Blake, 59 Jahre alt, ist ein rechtschaffener und gewissenhafter Durchschnittsengländer, der als Handwerker stets seine Steuern gezahlt hat. Durch einen Herzinfarkt wird er berufsunfähig und ist auf Sozialhilfe angewiesen. Doch um diese zu bekommen, muss er sich mit einem kundenfeindlichen Verwaltungsapparat auseinandersetzen, der ihn durch absurde Regularien, onlinebasierte Anträge und nervtötende Hotlines zur Verzweiflung treibt und ihn zusehends in eine finanzielle Notlage bringt. Als er sich mit der alleinerziehenden Katie anfreundet, beginnen sie gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen.
Seit nunmehr 50 Jahren setzt sich der über 80-jährige Regisseur Ken Loach in seinen Filmen für die Würde und Gerechtigkeit von Sozialschwachen und Ausgegrenzten ein. Mit einem sozialkritischen Grundton gleicht der Film einer präzise und sachlich erzählten Milieustudie. Zu Recht erhielt dieses Alterswerk 2016 in Cannes die Goldene Palme als Bester Film.

 

 

SILENT HEART
Mein Leben gehört mir
REGIE
BILLE AUGUST
Schweden 2014
98 Minuten
mit Ghita Nørby, Morten Grunwald, Paprika Steen, Danica Curcic, Pilou Asbæk, Jens Albinus, Vigga Bro, Oskar Sælan Halskov

Mitten im Herbst laden Esther und ihr Mann Poul, beide um die 70 Jahre, ihre Familie und eine gute Freundin zu sich ein, um gemeinsam das Wochenende zu verbringen und Weihnachten zu feiern. Esther wünscht sich, im Kreise ihrer Liebsten Abschied zu nehmen. Sie leidet an der Nervenkrankheit ALS und hat sich entschieden, unter Beihilfe ihres Mannes sterben zu wollen, bevor sie gänzlich ihre Körperkontrolle verliert. Doch nicht alle Beteiligten können ihren Entschluss akzeptieren. Besonders Sanne, die jüngere und sensible Tochter, hat im Gegensatz zu ihrer resoluten Schwester Heidi kein Verständnis für ihre Mutter. Doch im Austausch mit den drei Generationen geraten beide zunehmend in Selbstzweifel.
Eine eindringlich inszenierte Familiengeschichte über das Für und Wider der Selbsttötung bzw. über die Grenzen der Selbstbestimmung am Lebensende.

 

 

UND WENN WIR ALLE ZUSAMMENZIEHEN?
Das Wohnen im Alter als französische Lebenskunst
Frankreich 2011
96 Minuten
Regie: Stéphane Robelin
mit Guy Bedos, Géraldine Chaplin, Jane Fonda, Claude Rich, Pierre Richard, Daniel Brühl

Fünf langjährige Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Claude: der ewige Liebhaber. Annie und Jean: Sie bürgerlich und angepasst, er immer noch politischer Aktivist. Und Jeanne und Albert: Die Feministin und der Bonvivant. Trotz aller Gebrechen und Tücken, die mit dem Alter einhergehen, fühlen sie sich noch ganz vital und voller Energie. Um dem Altersheim zu entgehen, entwickeln sie den kühnen Plan, zusammenzuziehen und gemeinsam den Rest ihres Lebens zu verbringen. Um das Miteinander in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Ethnologie-Studenten Dirk an, dessen Anwesenheit verborgene Wünsche und bislang streng gehütete Geheimnisse an den Tag bringt.